Gemeinsame Begriffe

 

Agiler Coach

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Englisch

agile coach

Definition

Ein agiler Coach ist in einer Organisation verantwortlich dafür, dass ein oder mehrere Teams bzw. Organisationseinheiten gemäß den Werten, »Prinzipien und »Praktiken der verwendeten »agilen Methode agieren.

Erläuterung

In »Scrum und den auf Scrum aufbauenden »agilen Methoden basieren Werte, Prinzipien und Praktiken auf dem »Scrum-Guide. Dort wird der agile Coach meist als »Scrum-Master bezeichnet, wobei dieser auf die Arbeit innerhalb eines Teams fokussiert ist und dort weitere Aufgaben übernimmt, z. B. sich um das Team und dessen Leistungsfähigkeit zu kümmern.
In »XP überwacht und steuert ein “XP-Coach” (»XP-Rollen) genannter agiler Coach die Entwicklungsarbeit und betreut die »Entwickler als Mentor.
Allgemein soll sich ein agiler Coach an den »agilen Werten, den »agilen Prinzipien und »agilen Praktiken orientieren.
Manche Organisationen haben einen agilen Coach, dessen Hauptaufgabe es ist, darauf hinzuarbeiten, dass die gesamte Organisation, inklusive des Managements, gemäß den »agilen Werten agiert.

Beispiele

 
 

Backlog

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Arbeitsvorrat

Englisch

backlog

Definition

Ein Backlog ist eine zumeist priorisierte Liste von zu bearbeitenden Einträgen (»Backlog-Item).

Erläuterung

»Scrum kennt drei Arten von Backlogs:

»SAFe verwendet z. B. Team-Backlog, Program-Backlog, Portfolio-Backlog.

Je nach Bezug ist die Art und Granularität der im Backlog beschriebenen Einträge unterschiedlich: Während im »Product-Backlog meist die Einträge als Anforderung z. B. in »User-Storys, beschrieben werden, werden Einträge im »Sprint-Backlog bei Bedarf inhaltlich aufbereitet, z. B. durch »Tasks

Beispiele

Beispiele

 
 

Backlog-Item

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Backlog-Eintrag

Englisch

backlog item

Definition

Ein Backlog-Item ist ein Element eines »Backlogs.

Erläuterung

Backlog-Items können z. B. »Features, »Epics, »User-Storys, »Anforderungen, Fehlermeldungen, technische Aufgaben oder auch Rechercheaufgaben sein.

»Scrum gibt keine Form für Backlog-Items vor, d. h. diese können beliebig dokumentiert werden (egal ob als »Epic, »User-Story, »Anwendungsfall, Grafik oder irgendetwas anderes). Typischerweise einigt sich das »Scrum-Team auf eine bestimmte Form.

Die Granularität der Einträge kann sehr unterschiedlich sein und sich über die Zeit ändern. Items des »Product-Backlogs, die bezüglich ihrer Priorität hoch angesiedelt sind, also bald in die Entwicklung kommen, sind im Allgemeinen feiner ausgeführt und sollen die »Definition of Ready erfüllen, während niedrig priorisierte Einträge eher gröber beschrieben sein können.

Beispiele

  • Durchsprache und -wenn möglich- Freigabe der vorgelegten Begriffe Themenbereich Übergreifend (aus dem »Sprint-Backlog Sitzung GI-AK Informatikbegriffsnetz 07.12.2019)
  • Veröffentlichung der freigegebenen Begriffe aus dem Themenbereich Scrum im www.informatikbegriffsnetz.de (aus dem »Product-Backlog GI-AK Informatikbegriffsnetz)
  • Als AK Informatikbegriffsnetz wollen wir weitere Interessenten identifizieren und zur Mitarbeit gewinnen, um mehr Aspekte zu berücksichtigen und die Fertigstellung zu beschleunigen.
  • Als AK Informatikbegriffsnetz wollen wir die freigegebenen Begriffe von externen Experten begutachten lassen, um bessere Qualität und Zitierfähigkeit zu erreichen.

 
 

Bucket-Estimation

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

.

Englisch

bucket estimation, silent estimation

Definition

Bucket-Estimation ist eine »Methode, mit der eine Gruppe von Experten schnell, effizient und ggf. anonym den » Wert eines Attributs eines jeden Objekts aus einer großen Menge von zu schätzenden Objekten ermittelt. Dabei wird ein Korb für jeden möglichen »Attributwert und eine Karte für jedes zu schätzende »Objekt verwendet.

Erläuterung

Bucket-Estimation eignet sich zur Schätzung von Aufwänden für große Mengen von »Backlog-Items, Change-Requests, »Features, »Tasks, Testfällen und »User-Storys.
Ein möglicher Ablauf einer Bucket-Estimation ist:
Der erste Schätzer verteilt die Karten, die die zu schätzenden Objekte repräsentieren, jeweils in den Korb, dessen Wert ihm am passendsten erscheint. Folgende Schätzer prüfen, ob Karten ihrer Schätzung nach im richtigen Korb liegen. Falls nicht, entnehmen sie die Karte und legen sie neben den Korb.

Beispiele

Beispiele

 
 

Collective-Code-Ownership

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

.

Englisch

collective code ownership

Definition

Collective-Code-Ownership ist die »Praktik, dass jeder »Entwickler jederzeit jeden Source-Code des Teams bzw. zugehörige Artefakte erstellen bzw. weiterentwickeln darf, unabhängig davon, wer der Urheber ist.

Erläuterung

Zugehörige Artefakte zum Source-Code sind beispielsweise Testfälle, Testskripte, Testumgebung, Entwicklungsumgebung, Benutzerhandbücher.
»Paarprogrammierung und »Refactoring setzen eine Collective-Code-Ownership voraus.

Beispiele

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Daily-Meeting

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Standup-Meeting, Daily-Stand-up

Englisch

daily meeting, standup meeting

Definition

Daily-Meeting ist eine »Praktik, bei der sich die Teammitglieder und eventuell Stakeholder täglich zu einer festgelegten Zeit treffen, um sich über den Stand der Arbeiten auszutauschen.

Erläuterung

»Scrum (Daily-Scrum), »Software-Kanban, »SAFe und »XP.
Aus pragmatischen Gründen – damit das Daily-Meeting nicht zu lange dauert – wird empfohlen, es im Stehen durchzuführen.
Es ist nicht Sinn eines Daily-Meetings inhaltliche Diskussionen zu führen. Wenn diese aufkommen, soll dafür im Daily-Meeting ein separates Treffen vereinbart werden.
Das Treffen soll jeden Arbeitstag zur selben Uhrzeit am selben Ort stattfinden, oft vor dem »Task-Board.

Beispiele

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Entwickler

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

.

Englisch

developer

Definition

Ein Entwickler schätzt Aufwand und Dauer, managt, entwirft, erstellt, ändert, testet, integriert usw. ein zu entwickelndes Produkt gemeinsam mit dem Team.

Erläuterung

Die in einem Team zusammenarbeitenden Entwickler sollten in ihrer Gesamtheit über alle Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die für die Produktentwicklung erforderlich sind.

»Scrum bezeichnet in einigen Ausgaben des »Scrum-Guides mit dem Begriff »Scrum-Entwicklungsteam die Menge der unmittelbar zusammenarbeitenden Entwickler.

»XP verwendet teils den Begriff »Softwareentwickler anstelle des Begriffs Entwickler.

Beispiele

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Epic

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

Epic

Definition

Ein Epic ist eine Anforderungsbeschreibung auf hoher Granularitätsebene.

Erläuterung

Der Begriff wird verwendet in »XP, »Scrum und »SAFe.
Epics werden oft in Form einer großen »User-Story formuliert.
Ein Epic wird oft in kleinere Epics beziehungsweise »User-Storys verfeinert.
»Scrum schlägt vor, Epics bevorzugt im »Product-Backlog-Refinement weiterzuentwickeln und zu verfeinern.
In »Scrum ist der Unterschied zwischen »User-Story und Epic entsprechend dem Umsetzungsaufwand definiert: Eine »User-Story muss innerhalb eines »Sprints umsetzbar sein.

Beispiele

Als wirtschaftlich Handelnder möchte ich die Dienstleistungen einer Bank nutzen, so dass ich meine Geldgeschäfte bequem und sicher erledigen kann.
Dieses Epic wird aus Sicht der umsetzenden Bank heruntergebrochen in:
Als Bank möchte ich Konten verwalten, so dass Geldgeschäfte von Kunden gezielt und sicher erledigt werden können.
Aus Umsetzungs-Sicht wird dieses weiter verfeinert in:
Als Bank möchte ich Geldgeschäfte eindeutig einem Kunden zuweisen, so dass klar ist, wer welche Geldgeschäfte veranlasst bzw. wem Geld gutgeschrieben wird.
Als Bank möchte ich einen Kundenstammdatensatz anlegen, so dass Kunden eindeutig identifiziert werden können.
Als Bank möchte ich eine Schufa-Anfrage durchführen, so dass ich die mit einer Geschäftsverbindung verbundenen Risiken bewerten kann.
Als Bank möchte ich Konten anlegen können, so dass Geldgeschäfte von Kunden eindeutig verbucht werden können.
Als Bank möchte ich den Kontostand anzeigen können, so dass sowohl Kundenbetreuer als auch Kunden den Kontostand ansehen können.
Als Bank möchte ich Konten auflösen können, so dass eine Geschäftsbeziehung zu einem Kunden aufgelöst werden kann.

 
 

Feature

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Leistungsmerkmal

Englisch

feature, business story

Definition

Ein Feature ist eine in sich abgerundete und abgegrenzte, wahrnehmbare Funktionalität eines »Systems.

Erläuterung

Ein Feature bringt aus Sicht von Stakeholdern einen Nutzen.
Features können zur Strukturierung der Systemfunktionalität und zur Steuerung der Entwicklung eines »Systems genutzt werden.
Features werden im »Feature-Driven-Development zur Beschreibung von »Anforderungen und zur Gliederung und Strukturierung der Produktentwicklung verwendet.
Features können anstatt oder zusätzlich zu »User-Storys verwendet werden. In letzterem Fall handelt es sich meist um eine funktionale Zusammenfassung mehrerer »User-Storys.
Mike Cohn empfiehlt Features im Speziellen zur Beschreibung von Funktionalitäten, die sich schlecht als »User-Story beschreiben lassen, weil sie nie von Benutzern wahrgenommen werden. S.a. [Co15].

Beispiele

Das Informatik-Begriffsnetz stellt die Begriffe in alphabetischer Sortierung dar.
Anzeige der Rufnummer bei ausgehenden Anrufen
Unterdrückung der Rufnummer bei ausgehenden Anrufen

 
 

Inkrement

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Produkt-Inkrement

Englisch

increment

Definition

Ein Inkrement ist ein verwendbares, potenziell lieferbares Produkt, das in einer »Iteration weiterentwickelt wurde.

Erläuterung

In »Scrum ist ein Inkrement die nach einem »Sprint vorliegende Umsetzung der im »Sprint-Backlog ausgewählten »Backlog-Items, die ihre »Definition of Done erfüllen.
Ein Inkrement muss nicht zwingend ausgeliefert werden, soll aber für eine Auslieferung geeignet sein.
Inkremente ermöglichen Stakeholdern laufend bzw. in »Sprint-Reviews strukturierte Rückmeldungen an das Entwicklungs-Team zu geben.

Beispiele

Einträge der Wikipedia sind jeweils ein Inkrement.

 
 

INVEST

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

INVEST

Definition

INVEST ist ein Akronym für die sechs Eigenschaften, die eine »User-Story haben soll

  • Independent (unabhängig)
  • Negotiable (verhandelbar)
  • Valuable (wertvoll)
  • Estimable (schätzbar)
  • Small (klein)
  • Testable (testbar).

Erläuterung

Begriff wird verwendet in: »XP, »Scrum, »Kanban, »SAFe

  • Independent (unabhängig): Eine »User-Story soll so weit wie möglich unabhängig von anderen »User-Storys sein. Insbesondere sollen sich »User-Storys in einem »Backlog nicht überlappen, nicht im Widerspruch zueinander stehen und unabhängig voneinander einplanbar sein.
  • Negotiable (verhandelbar): Eine »User-Story ist nicht endgültig, d.h. kein Vertrag, sondern dokumentiert den aktuellen Stand der Absprachen zwischen »Product-Owner und den »Entwicklern. Eine »User-Story kann jederzeit verändert, durch Details angereichert bzw. aufgeteilt werden.
  • Valuable (wertvoll): Jede »User-Story liefert einen erkennbaren Mehrwert.
  • Estimable (schätzbar): Eine »User-Story muss so überschaubar und konkret formuliert sein, dass die »Entwickler die »User-Story schätzen können.
  • Small (klein): Eine »User-Story soll in einer »Iteration umgesetzt werden können.
  • Testable (testbar): Nur wenn eine »User-Story testbar ist, kann geprüft werden, ob sie vollständig umgesetzt wurde oder nicht. Es müssen also Fertigstellungskriterien (»Definition of Done) vorliegen.

INVEST stammt von Bill Wake aus dem Jahr 2003 [Wa03]

Beispiele

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Iteration

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

iteration

Definition

Eine Iteration ist ein einzelner Entwicklungsschritt eines Entwicklungsvorhabens, mit dem Ziel, an dessen Ende ein nützliches Ergebnis zu haben.

Erläuterung

Iterationen haben einen zu Beginn fixierten Arbeitsumfang, der oft zusätzlich in einer festgelegten Dauer (»Timebox) ausgeführt wird.
Einige »agile Methoden geben die Maximaldauer einer Iteration vor, z. B. vier Wochen.
Einige »agile Methoden geben vor, dass am Ende einer jeden Iteration ein potentiell auslieferbares Ergebnis (»Inkrement) vorliegen muss.
Bei »Scrum, »SAFe und »XP soll sich Arbeitsumfang und Inhalt innerhalb einer Iteration (»Sprint) nicht ändern.

Beispiele

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Kodierrichtlinien

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Kodierungsrichtlinien, Programmierstandards, Programmierrichtlinien

Englisch

coding standards, coding conventions

Definition

Die »Praktik Kodierrichtlinien besagt, dass Regeln und Vorgaben für Source-Code erstellt und befolgt werden.

Erläuterung

Kodierrichtlinien beinhalten Regeln und Vorgaben über verwendbare Programmierkonstrukte, Formatierung, Stil, Strukturierung, Namenskonventionen und Notationsregeln für Bezeichner, Kommentierung, Diskussion oder Durchführung von Änderungen am Code, usw.

Beispiele

Beispiele

 
 

Kontinuierliche Integration

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

permanente Integration, fortlaufende Integration, CI

Englisch

continuous integration

Definition

Kontinuierliche Integration ist die »Praktik, Source-Code nach Änderungen so oft wie möglich zu integrieren, freizugeben, wenn erforderlich zu kompilieren und zu binden sowie die automatisierten Tests durchzuführen.

Erläuterung

Kontinuierliche Integration ermöglicht sehr kurze »Iterationen.

Die Verfügbarkeit automatisierter Tests aller Arten ist essenziell für die kontinuierliche Integration.

Kontinuierliche Integration kann in Verbindung mit kontinuierlichem Liefern (englisch: continuous deployment) bis zur Produktivsetzung beim Kunden durchgeführt werden. Dies wird dann meist als CD bzw. CI/CD abgekürzt.

Die Praktiken »Collective-Code-Ownership und »Paarprogrammierung erleichtern die kontinuierliche Integration substantiell.

Beispiele

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Minimum Viable Product

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

MVP

Englisch

minimum viable product

Definition

Ein Minimum Viable Product ist die Version eines Produkts mit dem kleinstmöglichen Umfang, mit dem ein Endnutzer sinnvoll arbeiten kann.

Erläuterung

“Viable” kann am besten als “brauchbar” übersetzt werden.
Ein Minimum Viable Product soll auch dazu dienen, den »Entwicklern Rückmeldungen von Nutzern und anderen Beteiligten zu geben.
Die eingehenden Rückmeldungen werden dazu verwendet, das Produkt weiter zu entwickeln und zu optimieren.
Ein Minimum Viable Product ist etwas anderes als ein Prototyp (»Prototyping), da ein Minimum Viable Product immer implementiert und produktiv nutzbar ist.

Beispiele

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Planning-Poker

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Scrum-Poker

Englisch

planning poker

Definition

Planning-Poker ist eine »Methode zur gemeinsamen Ermittlung eines » Attributwerts, meist genutzt als Schätzverfahren für Aufwände von »Backlog-Items, »Tasks, »Features, »User-Storys und Testfällen. Im Planning-Poker werden speziell dafür angefertigte Spielkarten benutzt.

Erläuterung

Die Attributwerte werden in relativen Einheiten ermittelt, oft Punkte genannt.
In Herangehensweisen, die »Velocity verwenden, kann die »Velocity benutzt werden, um aus den Punkten Kosten und Dauer zu berechnen.
Als Skala für die Punkte werden meist Fibonacci-Zahlen (1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144), eine Abwandlung davon, T-Shirt-Größen (S, M, L, XL, XXL, XXXL) oder eine logarithmische Skala (1, 2, 5, 10, 20, 50, 100) verwendet. Zusätzlich werden Sonderkarten verwendet, z. B. ein Fragezeichen, ein Unendlichzeichen oder eine Kaffeetasse.
Diese Skalen decken als Aufwände interpretiert eine Planungsspanne zwischen z. B. einem Personentag und einem Personenjahr ab und damit den gesamten Bereich dessen, was sinnvollerweise planbar ist.

Mike Cohn [Co05] strukturiert den Ablauf einer Planning-Poker-Sitzung in Teilschritte:

  • Vorstellung des zu schätzenden Objekts (»User-Story, Testfall, etc.), z. B. durch den »Product-Owner, Beantwortung von Fragen zum Objekt und falls erforderlich inhaltliche Diskussion.
  • Jeder schätzt für sich, d. h. wählt eine Karte und legt sie verdeckt vor sich hin.
  • Zeitgleiche Offenlegung der Karten.
  • Falls unterschiedliche Werte aufgedeckt wurden, Erklärung des höchsten und niedrigsten Werts.
  • Wiederholung der Schritte 2 bis 4, bis ein einheitlicher Wert erreicht wird oder beschlossen wird, das Objekt nicht weiter zu schätzen.

Das zuerst Verdecken und dann zeitgleiche Offenlegen der Karten verhindert das gruppendynamische Problem, dass der erste genannte Wert die Schätzwerte der anderen Teilnehmer beeinflusst.
Als »Praktik hat sich bewährt, eines der zu schätzenden Objekte mit einem festen Wert zu versehen, z. B. 13 und alle anderen in Relation zu diesem Objekt zu schätzen. Ein Objekt mit dem Schätzwert von 21 ist demnach ungefähr doppelt so “groß”.
Objekte mit Schätzwerten größer als 34 sind sehr “groß”, was meist daran liegt, dass diese nicht vollständig verstanden sind. Diese sollten weiter analysiert, aufgeteilt und danach neu geschätzt werden.
Einige Autoren charakterisieren Planning-Poker als eine Breitband-Delphi-Methode.

Beispiele

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Praktik

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Englisch

practice

Definition

Eine Praktik beschreibt die Ausgestaltung einer wiederholt ausgeführten oder wiederholt auszuführenden Tätigkeit.

Erläuterung

Praktiken basieren überwiegend auf Erfahrungswissen.

Beispiele

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Refactoring

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Code-Refactoring, Refaktorisierung

Englisch

refactoring

Definition

Refactoring ist die Überarbeitung eines Softwaresystems mit dem Ziel der Verbesserung der Programmstruktur unter Beibehaltung des beobachtbaren Programmverhaltens.

Erläuterung

Refactoring dient z. B. der Beseitigung von Redundanzen, der Elimination unnötiger Funktionalität, der Entkopplung von Funktionalitäten, einer besseren Verständlichkeit, einer besseren Wartbarkeit, einer besseren Erweiterbarkeit usw.
Das »XP-Prinzip angestrebte Einfachheit erfordert häufiges und umfangreiches Refactoring, bis hin zu mehreren Refactorings pro Woche: »XP geht davon aus, dass trotz aller Anstrengungen nicht von Anfang an ein optimales Design gefunden werden kann, sowie dass iterative Ergänzungen zu architekturellem Ballast führen.

Beispiele

Beispiele

 
 

Story-Card

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

.

Englisch

story card

Definition

Eine Story-Card ist eine Karteikarte mit standardisierter Struktur, auf der eine »User-Story bzw. »Story dokumentiert ist.

Erläuterung

Eine Story-Card kann aus Papier oder digital sein.

Viele dokumentieren in Story-Cards neben der »User-Story bzw. »Storys einen Kurznamen, evtl. die Priorität, den Autor, die geschätzte Größe bzw. den geschätzten Umsetzungsaufwand, den Erstellungszeitpunkt, den Bearbeiter, den Bearbeitungsstatus, Akzeptanzkriterien sowie Kommentare.

Story-Cards werden in vielen »agilen Methoden zur Steuerung der Aufgabenerledigung eingesetzt, z. B. werden sie oft als Arbeitsaufträge verstanden und in »Task-Boards verwaltet.

Wenn sich in der Planung herausstellt, dass eine »User-Story bzw. »Storys nicht in einer einzelnen Arbeitsaufgabe umgesetzt werden kann, wird diese in »Tasks heruntergebrochen und diese Aufteilung auf mehreren »Task-Cards dokumentiert.

Beispiele

Eine rudimentäre Story-Card für eine Universitätsbücherei:


 
 

Story-Map

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

story map, user story map

Definition

Eine Story-Map ist eine visualisierte, mehrdimensionale Strukturierung der Inhalte eines »Backlogs bzw. der »User-Storys eines »Systems mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Herangehensweise zu dessen Entwicklung herzustellen.

Erläuterung

Eine Story-Map dient der übersichtlichen Darstellung von »User-Storys, »Anforderungen und deren Umfeld in zwei Dimensionen, z. B. des zeitlichen bzw. logischen Ablaufs von links nach rechts und der Abstraktionsebenen von oben nach unten.

Weitere Dimensionen werden beispielsweise durch Farben und Beschriftungen eingebracht z. B. Zugehörigkeit zu »Epics und Zielen.

Vertikal stehen ganz oben die abstrakteren Beschreibungsobjekte. In den unteren Ebenen werden diese zunehmend detailliert:
Ganz oben kann z. B. das »Produktziel stehen.
Auf der darunterliegenden Ebene werden oft die grundlegenden »Prozess-Schritte (“Activities”) des Systems aus Benutzersicht dargestellt.
Weiter darunter werden meist die »User-Storys oder deren Titel eingefügt.
Ganz unten können zugehörige »Tasks aufgeführt werden.

Horizontal werden von links nach rechts aufeinander aufbauende Funktionalitäten bzw. aufeinander folgende »Prozess-Schritte angeordnet.

Story-Maps werden meist durch das gesamte Team entwickelt, oft an einer Wand, einem Tisch oder aus Platzgründen auf dem Fußboden.

Durch die Visualisierung und Strukturierung lassen sich Widersprüche im »Backlog aufdecken oder noch zu definierende Features, Aktivitäten und Ziele ermitteln.

Oft werden Story-Maps zur Kommunikation zwischen»Entwicklern und Betroffenen über Inhalte und Funktionalitäten des zu entwickelnden Systems verwendet.

Manchmal werden auf Basis einer Story-Map die »Releases geplant und darauf aufbauend das »Backlog priorisiert.

Story-Maps werden auch verwendet, um das »Minimum Viable Product zu definieren, indem festgestellt wird, welche Schritte erst einmal nötig sind und mit welcher Funktionalität diese umgesetzt werden müssen, um ersten Nutzen zu ermöglichen.

Beispiele



Fotos von Beispiel-Story Maps finden Sie hier:

Sunit Parekh: Story Mapping, Visual Way of Building Product Backlog [Pa15]

t2informatik: User Story Mapping [t2XXa]

Jeff Patton: Story Map Concepts http://www.jpattonassociates.com/wp-content/uploads/2015/03/story_mapping.pdf [Pa15a]

 
 

Story-Point

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

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Englisch

story point

Definition

Story-Points sind eine Maßeinheit zur Schätzung der Größe bzw. Umsetzungsdauer von »Backlog-Items.

Erläuterung

Während der Planung schätzen die Teammitglieder die Größe bzw. Umsetzungsdauer der »Backlog-Items in Einheiten von Story-Points. Dabei sind oft nicht beliebige Werte erlaubt, sondern Wertelisten wie: 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 (Fibonacci-Zahlenreihe). Alternativ werden auch Abwandlungen der Fibonacci-Zahlenreihe, T-Shirt-Größen (S, M, L, XL, XXL, XXXL) oder eine logarithmische Skala (1, 2, 5, 10, 20, 50, 100) verwendet.

Beispiele

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Task

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

task

Definition

Eine Task ist eine kleine Arbeitseinheit, die bei der Planung der Umsetzung von »Anforderungen, z. B. von »Backlog-Items, entsteht und in einem definierten, kurzen Zeitraum abgearbeitet werden kann.

Erläuterung

Begriff wird verwendet in: »XP, »Scrum, »Software-Kanban, »SAFe.
Je nach »agiler Methode wird in der Praxis als Zeitraum oft ein Tag verwendet und eine Task von einer Person bearbeitet.
Tasks werden auch verwendet, um technische und andere Aufgaben einzuplanen.

Beispiele

Grafische Benutzeroberfläche für Online-Überweisungen entwerfen.
Grafische Benutzeroberfläche für Online-Überweisungen implementieren.
Prüfung implementieren, ob bei Überweisungen das Überweisungsziel korrekt angegeben ist.

 
 

Task-Board

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

task board

Definition

Ein Task-Board ist ein in »agilen Methoden oft benutztes Hilfsmittel zur Visualisierung des Standes, der Koordination, der Planung und der Verfolgung der zu erledigenden Arbeit.

Erläuterung

Task-Boards werden meist in »Scrum und in den auf »Scrum aufbauenden Methoden wie LESS und »SAFe in »Daily-Meetings zur Darstellung des Bearbeitungsstands verwendet.

Einträge auf Task-Boards umfassen »Tasks, »Hindernisse und andere Arbeiten, z. B. Organisatorisches.

Task-Boards werden von vielen Vorhaben, die »agile Methoden verwenden, als zentrale Kommunikationsplattform verwendet.

Als Task-Boards werden Pinnwände, Tafeln, freie Wände und auch Software verwendet. Typische Hilfsmittel zur Visualisierung von »Tasks sind Klebezettel mit vordefinierter Struktur.

Oft visualisiert ein Task-Board drei Zustände, oft in Spalten:

  • To Do: Zu erledigende Arbeiten
  • Doing: in Bearbeitung befindliche Arbeiten
  • Done: erledigte Arbeiten

Task-Boards werden meist zu Beginn einer »Iteration neu aufgesetzt.

»Kanban-Boards haben eine andere Zielsetzung und eine andere Struktur als Task-Boards.

Beispiele

Tom Perry: Task Boards: Telling a Compelling Agile Story https://agiletools.wordpress.com/2007/11/24/task-boards-telling-a-compelling-agile-story/ [Pe08]
Mike Cohn: Scrum Task Board, Mountain Goat Software, 1998-2021
http://www.mountaingoatsoftware.com/agile/scrum/scrum-tools/task-boards - letzter Aufruf: 02.03.2021 [Co21]

 
 

Task-Card

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

task card

Definition

Eine Task-Card repräsentiert eine »Task bei Planung und Visualisierung der Arbeit.

Erläuterung

Inhalt einer Task-Card ist eine rudimentäre Beschreibung der »Task, für die sie steht.

Typische Inhalte von Task-Cards sind:

  • Kurz-Id der »Task
  • Kurzbeschreibung der »Task
  • Gegebenenfalls Verweis auf die übergeordnete »Story-Card
  • Bearbeiter
  • Datum des Arbeitsbeginns
  • Geplantes Ende-Datum
  • Reales Ende-Datum (nach Fertigstellung der »Task)
  • Status, z. B. In Arbeit, blockiert, wartend, ...

Es gibt auch Task-Cards, die von »Story-Cards unabhängig sind, die z. B. technisch notwendige »Tasks, »Refactorings usw. repräsentieren.

Task-Cards werden oft auf »Task-Boards verwaltet.

Beispiele

 
 

Test-First-Development

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Permanentes Testen

Englisch

test-first development

Definition

Test-First-Development ist eine »Praktik, bei der Source-Code erst dann erstellt, verändert oder weiterentwickelt wird, nachdem automatisierte Modultests zur Prüfung des neuen bzw. geänderten Source-Codes erstellt wurden.

Erläuterung

Nach jedem Programmierschritt werden alle Tests durchgeführt, um die Korrektheit des Source-Codes nachzuweisen und um zu prüfen, dass es keine unerwarteten Nebenwirkungen gibt.

Die »Praktik Test-First Development verlangt auch, dass der neue bzw. veränderte Source-Code erst dann als fertig gekennzeichnet wird, wenn alle für ihn relevante Modultests fehlerfrei durchgelaufen sind.

Modultests sind ein wesentlicher Aspekt der Nutzung des »XP-Prinzips schnelle Rückmeldungen.

Test-Driven-Development, dann meist abgekürzt als »TDD wird auch als Bezeichnung für eine »agile Methode verwendet, die sich aus dieser »Praktik entwickelt hat.

»Testgetriebene Programmierung unterscheidet sich von Test-First-Development durch die Bedeutung der Tests.

Bei der »testgetriebenen Programmierung steuern die Tests die Programmierung, bei Test-First-Development prüfen die Tests die Programmierung.

Beispiele

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Timebox

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

time box

Definition

Eine Timebox ist ein Zeitabschnitt fester, vorgegebener Länge zur Durchführung von vorab festgelegten Arbeiten.

Erläuterung

Timeboxen sind grundlegende Gestaltungselemente von »Scrum und auf »Scrum aufbauender »agiler Methoden.
In »Scrum werden Timeboxen in andere Timeboxen geschachtelt, z. B. »Daily-Meetings in »Sprints.
Als Vorteile von Timeboxen werden genannt

  • Meetings konzentrieren sich aufs Wesentliche, beginnen und enden pünktlich.
  • Eine Timebox hat eine überschaubare Länge und macht es damit leichter, diesen Zeitabschnitt verlässlich zu planen

Beispiele

2 Wochen »Sprint
15 Minuten »Daily-Meeting
2 Stunden »Sprint-Retrospektive
3 Monate »Dreimonatsrhythmus

 
 

User-Story

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

-

Englisch

user story

Definition

Eine User-Story ist eine Art und Weise, wie in vielen »agilen Methoden »Anforderungen formuliert werden. Es wird dazu halb-formale Alltagssprache ähnlich folgendem Muster verwendet:

Als
möchte ich ,
damit .

Erläuterung

Der Begriff kommt aus »XP und wird auch verwendet in: »Software-Kanban, »Scrum, »SAFe.
»Backlog-Items oder »Epics werden oft als User-Stories formuliert.
Eine User-Story wird meist zur Umsetzung durch Akzeptanzkriterien und weitere Informationen (z. B. Nutzungsszenarien, Kontextbeschreibungen, Datenmodelle, Prozessbeschreibungen oder Merkmale wie Nutzen und Kosten) ergänzt.
In »Scrum soll eine User-Story so beschrieben werden, dass sie innerhalb eines »Sprints umsetzbar ist. In anderen »agilen Methoden gibt es ähnliche Obergrenzen.
User-Storys werden oft in kleinere und besser umsetzbare User-Storys verfeinert.
User-Storys werden gerne zur Kommunikation über die Eigenschaften des zu entwickelnden Ergebnisses mit Kunden und Endbenutzern verwendet.
Manche Autoren empfehlen User-Storys als Vorform zur Erstellung von formaleren »Anforderungen zu nutzen, um beispielsweise präzisere Vorgaben für Entwickler zu erhalten.
User-Storys werden auch verwendet, um technische oder architekturbezogene »Anforderungen aufzunehmen, z. B. für die Produktinfrastruktur, die Entwicklungsinfrastruktur, »Refactoring, Fehlerbeseitigung und »Spikes.

Beispiele

Als Kunde
möchte ich Geld von meinem Konto auf ein anderes Konto überweisen,
um meine Rechnungen zu bezahlen.

 
 

Velocity

Begriffssammlung

Agile Methoden

Themenbereich

Gemeinsame Begriffe

Synonyme

Entwicklungsgeschwindigkeit

Englisch

Velocity

Definition

Die Velocity ist ein Maß für die Arbeitsmenge pro Zeiteinheit, die ein Team in der Vergangenheit erbracht hat.

Erläuterung

Die Velocity wird meist in »Story-Points pro Zeiteinheit bzw. pro »Iteration gemessen. Dazu vergibt jedes Team für jede seiner »Tasks, »User-Storys bzw. »Backlog-Items einen selbstgewählten Story-Point-Wert. Nach Abschluss einer »Iteration, z. B. nach dem Abschluss eines »Sprints, werden die »Story-Points der erledigten »Tasks, der umgesetzten »User-Storys bzw. »Backlog-Items zusammengezählt.

Beispiele

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